Für Ärzte & Versicherungen

1. Allgemeines

1.1 Privatklinik Lauterbacher Mühle

Die »Lauterbacher Mühle« ist eine Privatklinik in privater Trägerschaft. Die medizinischen Versorgungsbereiche umfassen zum einen die Anschlussheilbehandlung bzw. stationäre Weiterbehandlung sowie auch eine akut-stationäre Behandlung in den Bereichen Kardiologie, Innere Medizin und Psychosomatik. Die Klinik ist nach § 30 der Gewerbeordnung konzessioniert, verfügt über einen Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V (nur Kardiologie) und erfüllt die Beihilfevorschriften. Zudem erfüllt die Klinik die Voraussetzungen nach § 107 SGB V Abs. 1 und Abs. 2. Durch den Verband der PKV sind wir nach § 4 Abs. 5 MB/KK in den Status 2A eingestuft. Die Klinik verfügt über 80 Patientenzimmer.

Die Privatklinik Lauterbacher Mühle steht fachlich-medizinisch unter ständiger ärztlicher Leitung und verfügt über umfassende, ihrem Versorgungsauftrag entsprechende diagnostische und therapeutische Möglichkeiten. Die medizinische Arbeit in allen genannten Bereichen erfolgt nach Evidenz-basierten wissenschaftlich anerkannten Methoden. Das Team umfasst neben den leitenden klinischen Ärzten im Weiteren ärztliche und psychologische Psychotherapeuten, Pflege-, Funktions- und medizinisch-technisches Personal sowie Sport- und Physiotherapeuten, Atem- und Entspannungstherapeuten, Kunsttherapeuten, Laboranten und Diätassistenten in einem integrativen Betreuungskonzept.

1.2 Personelle Voraussetzungen

Die medizinische Versorgung & Betreuung (24/7) wird gewährleistet durch:

  • 6 Leitende Fachärzte im Kollegialsystem:
    • Dr. med. Sebastian Schmieder (Internist, Kardiologie, Psychotherapie in Ausbildung)
    • Dr. med. Felix Schmuck (Internist, Kardiologie, Sozialmedizin)
    • Dr. med. Magnus Schraudolph (Internist, Kardiologie, Psychotherapie)
    • Dr. med. Rainer Schrepf (Internist, Kardiologie)
    • Prof. Dr. med. Dirk Sibbing (Internist, Kardiologie, Angiologie)
    • Dr. med. Beate Unruh (Psychosomatische Medizin, Psychotherapie)

Psychosomatik und Psychotherapie:

  • 4 Psychotherapeuten (psychologische / ärztliche Psychotherapeuten)
    • Dr. med. Barbara Fuchs (Praktische Ärztin, Psychotherapie)
    • Dr. med. Barbara Kordes (Praktische Ärztin, Psychotherapie)
    • Dipl. Psych. Irit Fiedler-Oppenheim (Psychologische Psychotherapeutin)
    • Dipl. Psych. Claudia Sigl (Psychologische Psychotherapeutin)

      Balint-Gruppe sowie Gruppen-Supervision
    • Dr. med. Bruno Schröder (Psychosomatische Medizin, Psychotherapie)
  • Konsiliardienste / -ärzte folgender Fachbereiche:
    • Psychiatrie/Neurologie
    • Schmerztherapie / Akupunktur
    • Angiologie
    • Herz-(Chirurgie)
    • Diabetologie
    • HNO
    • Orthopädie/Physikalische Medizin
    • Physikalische und Rehabilitative Medizin
    • Urologie
  • 22 Examinierte Pflegefachkräfte (24/7)
  • 1 Rettungsassistentin
  • 1 Pflegehilfskraft
  • 1 Stationssekretariat
  • 10 Medizinische Fachangestellte / exam. Pflegekräfte (Labor, Funktionsdiagnostik)
  • 15 Sport- und Physiotherapeuten, Krankengymnasten
  • 10 Masseure und med. Bademeister
  • 5 Atem- und Entspannungstherapeuten
  • 7 Kunsttherapeuten/Künstler
  • 5 Diätassistenten, Diätköche, Diabetesassistenten
  • Ergotherapeuten und Logopäden (In Kooperation)

1.3 Strukturelle Voraussetzungen

Ausstattung für die apparative und laborchemische Akut-Diagnostik vor Ort:

  • Drei voll-ausgestattete Intensiv-Überwachungseinheiten mit Beatmungsmöglichkeit
  • Telemetrieüberwachung
  • Defibrillatoren und externe Schrittmacher
  • Beatmungsgeräte
  • Perfusoren
  • Infusiomaten
  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Schrittmacher- und ICD-Kontrollen einschließlich biventrikulärer Systeme aller gängigen Hersteller (Routinekontrollen sowie Akutdiagnostik)
  • 3D-Echokardiographie zur optimierten Programmierung von Resynchronisationssystemen
  • Programmierte Elektrostimulation zur Terminierung von Herzrhythmusstörungen
  • Langzeit-EKG mit Herzfrequenzvariabilitätsanalyse ST-Streckenanalyse, bedarfsweise 12-Kanal-Ableitung mit einer maximalen Überwachungsdauer von 96-Std.
  • Langzeit-Blutdruckmessung (24h)
  • Fahrradergometrie
  • Spirometrie
  • Spiro-Ergometrie (Leistungsdiagnostik, Erstellung von Trainingsplänen)
  • Stress-Echokardiographie
  • 2D und 3D-Echokardiographie einschließlich Farbdopplersonographie
  • Transösophageale Echokardiographie (TEE)
  • farbcodierte Duplex- und Dopplersonographie (hirnversorgende Gefäße, periphere Gefäße)
  • Schlafapnoe-Screening
  • Abdomensonographie
  • Weichteilsonographie
  • Vaskuläre Diagnostik und Sonographie inkl. Halsgefäße
  • Schwimmtelemetrie
  • Sportphysiologische Leistungsdiagnostik (Laktatbestimmung)
  • Optimierte Programmierung von Resynchronisationssystemen
  • Elektrokardioversionen

Klinisch-chemisches & hämatologisches Labor (tagesaktuelle Ergebnisse):

  • Labor-Akutdiagnostik 24h* (Qualitätssicherung nach RiliBÄK):
    • Akutdiagnostik vor Ort inkl. kardiovaskulärer Biomarker
    • Kleines Blutbild*
    • Entzündungsparameter (CRP, PCT)*
    • Herzenzyme (Trop I, CK MB, NTproBNP)*
    • Thrombose/Embolieausschluss (D-Dimer)*
    • Nierenwerte (Kreatinen, Harnstoff)*
    • Elektrolyte (Kalium, Natrium, ionisiertes Calcium)*
    • Blutgasanalyse*
    • Urinstix (Combur 9, Micraltest)*
    • Mikroskopie des Urinsediments
    • Schnelltest: Norovirus, Clostridien, Hämorepair*, Influenza*, Covid-19*
    • INR-Messung*
    • Thrombozytenaggregationsmessung via Multiplate

Ferner verfügt die Klinik über folgende Einrichtungen:

  • 38 Funktions- & Therapieräume für:
    • Massage/Physikalische Therapie
    • Krankengymnastik
    • Sporttherapie
    • Entspannungstherapie
    • Atemtherapie
    • Psychotherapie
    • Ernährungs- und Diabetesberatung
    • Medizinische Fußpflege
  • computergestützte Fahrradergometeranlage mit 8 Plätzen sowie einem Laufbandplatz
  • Kunsttherapie mit Malatelier (Gruppen- und Einzeltherapie), Werkstatt für Keramik, Musiktherapien und Stimmerfahrung im Musikhaus, biographische Schreibwerkstatt und Fotostudio (Sensitivitätstraining)
  • Medical-SPA-Bereich mit:
    • Saunen
    • Tepidarium
    • Infrarotkabine
    • Bewegungsbad
    • Ruheräumen
  • Muskelaufbautraining mit Kraft- und Ausdauergeräten (zwei räumlich getrennte Bereiche für sporttherapeutisch geleitete Gruppentherapien und für freies Training)
  • Fitnessraum
  • Schwimmbad
  • Schwimmtelemetrie (simultane EKG-Aufzeichnung)

2. Therapieplan und therapeutische Leistungen

Arzt und Patient legen gemeinsam einen auf dem Leistungsstand basierenden, individuellen Therapieplan fest. Im Laufe der Behandlung wird dieser Therapieplan im Dialog mit dem Patienten und dem interdisziplinären Team und unter Berücksichtigung der Entwicklung des Patienten kontinuierlich angepasst und ausgebaut.

Bewegungs- und Physiotherapie
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Ergometertraining
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Physiotherapeut
  • Dipl. Sportwissenschaftler
  • Ausdauertraining zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit (individuelles Stoffwechsel-Monitoring durch Messung des Laktatspiegels, Borg-Skala),
  • Ökonomisierung von Herz- und Atemarbeit
  • Physische und psychische Stärkung
  • Hinführung zu eigenständiger körperlicher Aktivität
  • Verbesserung der peripheren Gefäßwiderstände und deren Variabilität
Postoperative Aufbautherapie in 3 Stufen
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Physiotherapeut
  • Therapeut mit entsprechender Fortbildung und Supervision
  • Reduzierung individueller Funktionsdefizite
  • Verbesserung der Alltagsbelastbarkeit
  • Vermittlung und Einübung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu langfristigen bewegungsbezogenen Verhaltensänderungen
  • Wissensvermittlung sowie Verbesserung der statischen und dynamischen Kraftentwicklung
  • Gelenkstabilisierung
  • Verbesserung der intra- und intermuskulären Koordination
  • Erhöhung der funktionellen Kapazität
  • Abbau von Hemmschwellen bezüglich der Belastbarkeit
Gymnastik in 3 Leistungsgruppen
(„Body in Balance“)
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Physiotherapeut
  • Reduzierung individueller Funktionsdefizite
  • Verbesserung der Alltagsbelastbarkeit
  • Vermittlung und Einübung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu langfristigen bewegungsbezogenen Verhaltensänderungen
  • Wissensvermittlung sowie Verbesserung der statischen und dynamischen Kraftentwicklung
  • Gelenkstabilisierung
  • Verbesserung der intra- und intermuskulären Koordination
  • Erhöhung der funktionellen Kapazität
  • Abbau von Hemmschwellen bezüglich der Belastbarkeit
Krankengymnastische Einzeltherapie
  • Physiotherapeut
  • Allgemeine Funktionsverbesserung
  • Abbau krankheitsbedingter Funktionsdefizite
  • Kompensierung von Funktionseinschränkungen durch Verbesserung der statischen und dynamischen Stabilität
  • Koordinationsverbesserung und Schmerzlinderung
Manuelle Therapie
  • Physiotherapeut mit entsprechender Fortbildung
  • Allgemeine Funktionsverbesserung
  • Abbau krankheitsbedingter Funktionsdefizite
  • Kompensierung von Funktionseinschränkungen durch Verbesserung der statischen und dynamischen Stabilität
  • Koordinationsverbesserung und Schmerzlinderung
Physiotherapie im Bewegungsbad
  • Physiotherapeut mit entsprechender Fortbildung
  • Allgemeine Funktionsverbesserung
  • Abbau krankheitsbedingter Funktionsdefizite
  • Kompensierung von Funktionseinschränkungen durch Verbesserung der statischen und dynamischen Stabilität
  • Koordinationsverbesserung und Schmerzlinderung
Muskelaufbautraining
(an/mit Krafttrainingsgeräten)
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Physiotherapeut
  • Verbesserung der statischen und dynamischen Kraftentwicklung
  • Verbesserung der Gelenkstabilisierung
  • Verbesserung der intra- und intermuskulären Koordination
  • Erhöhung der funktionellen Kapazität
Schwimmen / Schwimmtelemetrie
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Physiotherapeut
  • Dipl. Sportwissenschaftler
  • Ausdauertraining mit Monitoring zur Veränderung individueller Funktionsdefizite und Stoffwechselparameter
  • Ökonomisierung von Herz- und Atemarbeit
  • Beeinflussung psychischer Belastbarkeit
  • Hinführung zu eigenständiger körperlicher Aktivität
Terraintraining
(mit Elementen aus Nordic Walking, Radfahren, Rudern)
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Physiotherapeut
  • Ausdauertraining ohne Monitoring zur Veränderung individueller Funktionsdefizite und Stoffwechselparameter
  • Ökonomisierung von Herz- und Atemarbeit
  • Beeinflussung psychischer Belastbarkeit
Psychosomatische Therapie
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Psychotherapie als Einzel- und Gruppentherapie / Akuttherapie (individuelle Abstimmung und bedarfsadaptierte Frequenz der Therapien)
  • Arzt für Psychosomatik und Psychotherapie
  • Facharzt mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie (konsiliarisch)
  • Formulierung von Behandlungszielen zur Behandlung akuter und chronisch (exazerbierter) Fälle
  • fokale Bearbeitung unbewusster Konflikte und partielle Strukturbeeinflussung
  • Erkennen, Erleben und Bearbeiten von Zusammenhängen zwischen psychischen bzw. psychosomatischen Störungen und aktuellen bzw. chronischen, konflikthaften Situationen
  • Aufbau von Therapiemotivation
  • Problemanalyse
  • Erkennen und Veränderung problematischer Verhaltensweisen
  • Akute Stressbewältigung
  • Erstellen von Therapiezielen
  • Planung und Durchführung der einzelnen Behandlungsschritte
  • Planung der Nachsorge
Atemtherapie
  • Therapeut mit entsprechender Fortbildung und Supervision
  • Kompensation, Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Funktion
  • Schmerzlinderung
  • Erlernen von Entspannungstechniken und Erarbeiten individueller Nutzungsmöglichkeiten im Alltag
Autogenes Training
  • Therapeut mit entsprechender Fortbildung und Supervision
  • Erlernen von Entspannungstechniken und Erarbeiten individueller Nutzungsmöglichkeiten im Alltag
Yoga (Yin / regenerativ)
  • Therapeut mit entsprechender Fortbildung und Supervision
  • Erlernen von Entspannungstechniken und Erarbeiten individueller Nutzungsmöglichkeiten im Alltag
Tai Chi und Qi Gong
  • Therapeut mit entsprechender Fortbildung und Spezialisierung
  • Verbesserung der Körper- und Selbstwahrnehmung
  • Erarbeitung eines achtsamen Umgangs mit dem eigenen Körper
  • Verbesserung der Körperkoordination
  • Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
Balint-Gruppe
  Involvierte Therapeuten Therapieziele
 
  • Arzt für Psychosomatik und Psychotherapie (Zusatz Balint-Leiter)
  • Verbesserung in der Arzt/Therapeut-Patient-Beziehung und Behandlung
  • Bedarfsadaptierte Supervision in Gruppen zur Festigung der Gruppenstruktur
Physikalische Therapie
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Massagen
(u. a. Bindegewebsmassage, Teilmassage, Akupressur, Reflexzonenmassage, Wirbel-säulenmassage, Colonmassage inkl. Wärme)
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Muskeldetonisierung
  • Schmerzlinderung
  • Hyperämisierung
  • Aktivierung cutanoviszeraler Reflexe
  • Verbesserung der Funktion innerer Organe, des Muskel- und Skelettsystems
  • Verbesserung der Durchblutung
  • Schmerzlinderung
  • Entspannung
  • Funktionsverbesserung
Lymphdrainage
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Lokale Schmerzlinderung
  • Rückbildung von Ödemen
  • Zunahme der Beweglichkeit
Elektrotherapie
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Schmerzreduktion
  • Funktionsverbesserung
Ultraschall
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Abbau der Funktionsdefizite, Schmerzreduktion
  • Wiederherstellung bzw. Erhaltung der Muskel- und Gelenkfunktion
  • Hyperämisierung, ggf. Tiefenhyperthermie
  • lokale Stoffwechselsteigerung
Infrarot
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Schmerzreduktion
  • Funktionsverbesserung
  • Hyperämisierung
  • Muskelrelaxation
Sauna
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Vegetative Stimulation
  • Entspannung
Kältetherapie
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Verminderung der entzündlichen Aktivität
  • Schmerzreduktion
  • Funktionsverbesserung
Wärmetherapie
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Schmerzlinderung
  • Muskelentspannung
  • Hyperämisierung
  • Funktionsverbesserung
Craniosacrale Therapie
  • Masseur und med. Bademeister
  • Physiotherapeut
  • Schmerzlinderung
  • Entspannung
Kunsttherapie
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Kunsttherapeutische Gruppe
  • Kunsttherapeut
  • Musiktherapeut
  • Künstler
  • Handlungsaktivierung
  • Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials
  • Steigerung der emotionalen Aufgeschlossenheit
  • Abbau von inneren Spannungen und Aggressionen
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Krankheitsbewältigung
  • Erlebnisintensivierung
  • Aufarbeitung biographischer Erlebnisse und Probleme und Überwindung sozialer Konflikte
Malen
  • Kunsttherapeut
  • Musiktherapeut
  • Künstler
  • Handlungsaktivierung
  • Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials
  • Steigerung der emotionalen Aufgeschlossenheit
  • Abbau von inneren Spannungen und Aggressionen
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Krankheitsbewältigung
  • Erlebnisintensivierung
  • Aufarbeitung biographischer Erlebnisse und Probleme und Überwindung sozialer Konflikte
Töpfern
  • Kunsttherapeut
  • Musiktherapeut
  • Künstler
  • Handlungsaktivierung
  • Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials
  • Steigerung der emotionalen Aufgeschlossenheit
  • Abbau von inneren Spannungen und Aggressionen
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Krankheitsbewältigung
  • Erlebnisintensivierung
  • Aufarbeitung biographischer Erlebnisse und Probleme und Überwindung sozialer Konflikte
Musiktherapie
  • Kunsttherapeut
  • Musiktherapeut
  • Künstler
  • Handlungsaktivierung
  • Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials
  • Steigerung der emotionalen Aufgeschlossenheit
  • Abbau von inneren Spannungen und Aggressionen
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Krankheitsbewältigung
  • Erlebnisintensivierung
  • Aufarbeitung biographischer Erlebnisse und Probleme und Überwindung sozialer Konflikte
Schreibwerkstatt
  • Kunsttherapeut
  • Musiktherapeut
  • Künstler
  • Handlungsaktivierung
  • Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials
  • Steigerung der emotionalen Aufgeschlossenheit
  • Abbau von inneren Spannungen und Aggressionen
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Krankheitsbewältigung
  • Erlebnisintensivierung
  • Aufarbeitung biographischer Erlebnisse und Probleme und Überwindung sozialer Konflikte
Fotografie
  • Kunsttherapeut
  • Musiktherapeut
  • Künstler
  • Handlungsaktivierung
  • Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials
  • Steigerung der emotionalen Aufgeschlossenheit
  • Abbau von inneren Spannungen und Aggressionen
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Krankheitsbewältigung
  • Erlebnisintensivierung
  • Aufarbeitung biographischer Erlebnisse und Probleme und Überwindung sozialer Konflikte
Patientenschulungen
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Diabetesberatung und strukturierte Schulung
  • Pflegefachkraft
  • Diabetologe
  • Motivation zur Lebensstilmodifikation
  • Krankheitsbewältigung
  • Stärkung der Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit
  • Vermittlung von Wissen (z.B. Selbstmessung von BZ und INR sowie Dosiseinstellung von Insulin und Antikoagulantien)
  • Einübung von Fertigkeiten zur aktiven Teilhabe an Beruf und Alltag
  • Planung der Nachsorge
INR-Selbstmessung
  • Pflegefachkraft
  • MFA
  • Motivation zur Lebensstilmodifikation
  • Krankheitsbewältigung
  • Stärkung der Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit
  • Vermittlung von Wissen (z.B. Selbstmessung von BZ und INR sowie Dosiseinstellung von Insulin und Antikoagulantien)
  • Einübung von Fertigkeiten zur aktiven Teilhabe an Beruf und Alltag
  • Planung der Nachsorge
Blutdruckselbstmessung
  • Pflegefachkraft
  • MFA
  • Motivation zur Lebensstilmodifikation
  • Krankheitsbewältigung
  • Stärkung der Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit
  • Vermittlung von Wissen (z.B. Selbstmessung von BZ und INR sowie Dosiseinstellung von Insulin und Antikoagulantien)
  • Einübung von Fertigkeiten zur aktiven Teilhabe an Beruf und Alltag
  • Planung der Nachsorge
Ernährungsberatung
  • Diätassistent
  • Diätkoch
  • Information zu gesunder und angemessener Ernährung
  • Motivation zu Verhaltensänderung
  • gezielte Karenz
  • Planung der Nachsorge
Lehrküche praktisch
  • Diätassistent
  • Diätkoch
  • praktische Umsetzung der Inhalte der Ernährungsberatung (z. B. gemeinsames Kochen und Essen)
  • Vermittlung des Wissens über gesunde Ernährung
  • Planung der Nachsorge
  • Motivation zur Verhaltensänderung
Schulungsbuffet / Schulung am Frühstücksbuffet
  • Diätassistent
  • Umsetzung der Lehrinhalte der Ernährungsberatung in Verhaltensmodifikation
  • Motivation
  • Planung der Nachsorge
Nachsorge und Einzelschulungen von Patienten mit Herzunterstützungssystemen (VAD) und mit Defibrillatorweste (LifeVest)
  • Externes Schulungspersonal und interne Weiterführung der Anwendung
 
Patientenseminare
(allgemeine Gesundheitsinformation und -förderung)
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Vortrag – Herz-Sport – Bewegtes Leben
  • Dipl. Sportwissenschaftler
  • Sport- & Gymnastiklehrer
  • Motivation zu einer gesunden Lebensführung und zur Verhaltensänderung
  • Reflexion über Ziele und Verlauf der Anschlussheilbehandlung
  • Planung der Nachsorge
Patientenvorträge
(indikationsspezifische Krankheitsinformation)
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
„Cholesterin – Was ist das?“
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
„Wie kommt die Angst ins Herz?“
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
Ursachen, Diagnostik und Therapie der Herzinsuffizienz
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
Blutverdünnung bei Koronarer Herzerkrankung
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
Herzkammerrhythmusstörungen und ihre Therapie
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
Herzklappenerkrankung
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
Vorhofflimmern - Beispiel einer Herzrhythmusstörung, gesundheitliche Risiken und Behandlungsmöglichkeiten
  • Arzt
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheitszeichen (z. B. bei Herzinfarkt)
  • Angstminderung bei therapiebedingten Beschwerden
  • Hilfe zur Krankheitsbewältigung
  • Vermeidung von Fehlverhalten
  • Wissen um Behandlungsmöglichkeiten und Bedeutung aktiver Nachsorge
Pflegedienst
Bezeichnung I Involvierte Therapeuten Therapieziele
Individuelle pflegerische Anleitung
  • Pflegefachkraft
  • Anwendung von Erlerntem im Alltag
  • Hilfe zur Selbsthilfe (z.B. Blutzuckerkontrolle, Blutdruckkontrolle, Narbenpflege, etc.)
Wundmanagement
  • Pflegefachkraft
  • Umsetzen, Verfolgen von therapeutischen Ansätzen
  • optimierte Wundheilung
  • Wiederherstellung der Mobilität
Patientenpflege im Überwachungszimmer
  • Pflegefachkraft
  • Besserung der vorübergehend eingeschränkten Behandlungsfähigkeit
I.
Vgl. KTL – Klassifikation therapeutischer Leistungen in der medizinischen Rehabilitation

3. Diagnostik

3.1. Allgemeine und indikationsbezogene Diagnostik

Ein wichtiger Aspekt der Diagnostik ist die konsequente Sichtung der Vorbefunde. Ggf. müssen nach entsprechender Entbindung von der Schweigepflicht seitens des Patienten weitere Befunde eingeholt werden. In der ärztlichen Aufnahme werden alle Vorbefunde zusammengetragen, besprochen und fehlende Untersuchungen angeordnet. Hierbei werden insbesondere alle Vorbefunde des letzten Jahres, Vorbefunde zu den Hauptbeschwerden sowie psychosomatisch/psychiatrische Vorbefunde einbezogen.

Die Aufnahmediagnostik umfasst folgende Elemente:

Somato-medizinische Diagnostik:

Am Anreisetag wird bei allen Patienten ein körperlicher Aufnahmebefund erhoben. Therapeutische Maßnahmen, die sich aus dieser Untersuchung ableiten, werden an den Bezugstherapeuten weitergeleitet. Darüber hinaus können neben dem Routinelabor und EKG weitere Untersuchungen wie Langzeit-EKG, 24-Stunden­-Blutdruckuntersuchungen, Fahrradergometrie, Spirometrie, Sonographie der Bauchorgane und der Schilddrüse, Farbdoppler und Duplexsonographie der zentralen und peripheren Gefäße, Röntgen und EEG veranlasst werden. Außerdem können konsiliarische fachärztliche Untersuchungen in allen Fachbereichen veranlasst werden.

Psychodiagnostik:

In der psychosomatischen Abteilung werden bei allen Patienten in einem ausführlichen Aufnahmegespräch von den Bezugstherapeuten der psychische Befund und die Verhaltensanalyse erhoben.

3.2. Behandelbare Erkrankungen im Rahmen der Akutbehandlung und poststationären Therapie / Anschlussheilbehandlung (ICD-10)

  • Krankheiten des Kreislaufsystems (I00-I99)

    • I05-I09 Chronische rheumatische Herzkrankheiten
    • I10-I15 Hypertonie [Hochdruckkrankheit]
    • I20-I25 Ischämische Herzkrankheiten
    • I26-I28 Pulmonale Herzkrankheit und Krankheiten des Lungenkreislaufes
    • I30-I52 Sonstige Formen der Herzkrankheit
    • I60-I69 Zerebrovaskuläre Krankheiten
    • I70-I79 Krankheiten der Arterien, Arteriolen und Kapillaren
    • I80-I89 Krankheiten der Venen, der Lymphgefäße und der Lymphknoten, anderenorts nicht klassifiziert
    • I95-I99 Sonstige und nicht näher bezeichnete Krankheiten des Kreislaufsystems
  • Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)

  • Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes

    • M79.7 Fibromyalgie
  • Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen (Z00-Z99)

  • Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

    • E00-E07 Krankheiten der Schilddrüse
    • E10-E14 Diabetes mellitus
    • E15-E16 Sonstige Störungen der Blutglukose-Regulation und der inneren Sekretion des Pankreas
    • E20-E35 Krankheiten sonstiger endokriner Drüsen
    • E40-E46 Mangelernährung
    • E50-E64 Sonstige alimentäre Mangelzustände
    • E65-E68 Adipositas und sonstige Überernährung
    • E70-E90 Stoffwechselstörungen
  • Psychische und Verhaltensstörungen

    • F06.3 Depression nach Infektionskrankheit, Exogene Depression
    • F32.0 Leichte reaktive Depression
    • F32.1 Mittelgradige reaktive Depression
    • F32.9 Erschöpfungsdepression
    • F33.0 Rezidivierende leichte Episode einer reaktiven Depression
    • F33.1 Rezidivierende mittelgradige Episode einer reaktiven Depression
    • F41.2 Ängstliche Depression
    • F43.2 Anpassungsstörungen
    • F45.2 Herzangst, Herzangstsyndrom
    • F48.0 Psychovegetative Erschöpfung
    • I50.9 Kardiale Erschöpfung
    • Z56.0 Berufsbedingte Anpassungsstörungen
    • Z60.0 Soziale Anpassungsstörungen
    • Z63.0 Eheliche Anpassungsstörungen
    • Z73.0 Burn-out Erschöpfung
  • Sonstige Krankheiten

    • G93.3 G Chronisches Müdigkeitssyndrom
    • U09.9 G Post-COVID-19-Zustand, nicht näher bezeichnet

Kontraindikationen (nach individueller Fallsichtung):

  • Akute oder latente Suizidalität
  • Psychosen
  • schwere stoffgebundene Abhängigkeit
  • gravierende hirnorganische Schädigung
  • Intelligenzminderung mit gravierender Beeinträchtigung der kognitiven und emotionalen Einsichts- und Introspektionsfähigkeit
  • Mittelschwere und schwere Essstörungen
  • Signifikante Einschränkung bei Mobilität und Selbständigkeit
  • Pflegefall mit Pflegestufe

4. Therapeutisches Konzept – Kardiologie

4.1. Therapiekonzept

Das Therapiekonzept sowohl für akut-stationäre als auch für geplant-elektive Fälle basiert auf der eingehenden kardiologisch-internistischen klinisch-apparativen Untersuchung und fachärztlichen Beurteilung. Grundlage der ärztlichen Beratung ist eine sogenannte „Sprechende Medizin“, mit ausführlicher Erörterung der medizinischen Zusammenhänge und Krankheitsbilder und regelmäßigen verbalen Intervention. Das Behandlungskonzept setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen (multimodale Therapie) und wird individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt, um die krankheitsauslösenden Ursachen und Risikofaktoren nachhaltig zu erkennen und zu reduzieren. Wichtige Behandlungsziele auf dem Weg zur möglichst vollständigen Teilhabe betreffen u. a. die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, die Reduktion von Schmerzen und die Behandlung von Schlafstörungen und eine psychokardiologische Therapie (siehe psychosomatischer Bereich). Weitere Therapieziele bestehen in der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung.

Im Rahmen der umfangreichen ärztlichen Aufklärung und Beratung (v.a. im mehrfach wöchentlich stattfindenden direkten Arztgespräch aber auch durch themenspezifische Vorträge und Patientenseminare) werden den Patienten umfangreiche Kenntnisse über ihre Erkrankungen, deren Ursachen, Folgen und Heilungsmöglichkeiten vermittelt. Ziel ist ferner eine möglichst nachhaltige Lebensstilmodifikation.

Bestandteile des Therapieprogramms:

  • Ärztliche Betreuung
  • Psychotherapie
  • Atem- und Entspannungstherapie  
  • Sport- und Bewegungstherapie  
  • Physio- und Physikalische Therapie
  • Kunst- und Gestaltungstherapie  
  • Diätetik und Ernährungsberatung  
  • Gesundheits- und Patientenschulung

4.2. Schädigung von Körperfunktion und –strukturen

Herzerkrankungen und die damit verbundenen Organschädigungen führen zu vielfältigen Symptomen und Einschränkungen, u. a.:

  • Atemnot bei Belastung und/oder in Ruhe
  • Leistungsminderung und Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Angina pectoris bei Belastung und/oder in Ruhe
  • Arrhythmien (Palpitationen, Herzrasen)
  • Postkardiotomiesyndrom
  • Ödemneigung
  • Schwindel
  • Synkopen
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit
  • Operationsbedingte Störungen und Symptome (Einschränkung der Beweglichkeit, Sensibilitätsstörungen, Schmerzen, und passageres hirnorganisches Psychosyndrom, sog. „Durchgangssyndrom“)
  • Infektionen
  • Einschränkung der mentalen Funktion (kognitive Defizite)
  • Psychische Störungen und Angst, Depression

4.3. Beeinträchtigung von Aktivitäten und Teilhabe

Als Folge einer Herzerkrankung kommt es zu verschiedenen Beeinträchti­gungen von Aktivität und Teilhabe:

  • Einschränkungen bei der Selbstversorgung bzw. Führung eines eigenen Haushaltes bis hin zur Pflegebedürftigkeit
  • Beeinträchtigung bei der Ausübung des Berufes, häufige bzw. längere Arbeitsunfähigkeit, Umschulung, Versetzung, Früh­berentung aufgrund von Erwerbsunfähigkeit, Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes
  • Einschränkung bei der Freizeitgestaltung (Einschränkungen bei sportlicher Betäti­gung, bei der Teilnahme am kulturellen Leben etc.) bis hin zur Aufgabe sportlicher, kultureller u. a. sozialer Aktivitäten
  • Notwendige Umstellung von Lebensgewohnheiten u.a. mit regelmäßiger Medi­kamenteneinnahme und Arztbesuchen, sowie notwendiger Umstellung von Er­nährungsgewohnheiten
  • Soziale Isolation infolge physischer und psychischer Unfähigkeit am Gemeinschafts­leben teilzunehmen, gesellschaftlicher Rückzug, kleiner werdender Freundes-und Bekanntenkreis
  • Auftreten von Partnerschafts-/Eheproblemen
  • Störungen der Sexualfunktion (u. a. durch psychische Belastung, und Medikamente)
  • Verlust der Fahrerlaubnis
  • Entwicklung von psychischen Problemen (u.a. Antriebsschwäche, Krankheitsängste, mangelndes Selbstwertgefühl, Phobien, Depression), Einschränkung der psychischen Belastbarkeit

4.4. Behandlungsziel

Unsere stationäre Behandlung umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der über Erkennen, Behandeln, und Heilen einer Krankheit hinausgeht. Um diesem ganzheitlichen Ansatz gerecht zu werden, bedarf es einer engen Zusammenarbeit aller Fachkräfte nach den Prinzipien der Interdisziplinarität und der Teamarbeit. Auf der Grundlage der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) hat die stationäre Weiterbehandlung bzw. Anschlussheilbehandlungen folgende Hauptzielsetzungen:

  • Wiederherstellung und Erhaltung der Selbstständigkeit und Selbstversorgung,
  • Erhalt bzw. Verbesserung der Lebensqualität,
  • Erhalt der Arbeitsfähigkeit,
  • Reduktion des Risikos von Folgeereignissen wie RE-Infarkt, RE-Hospitalisationen, vorzeitiger Tod oder Invalidität.

Im Detail können durch das multimodale Behandlungskonzept weitere unmittelbare sowie längerfristige Ziele erreicht werden:

  • Verbesserung des Wissens über die zugrundeliegende Erkrankung und über Möglich­keiten, den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen
  • Lebensstilmodifikationen, u. a. Ernährungsumstellung, Beginn einer nachhaltigen Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung, Ausarbeitung eines längerfristigen gesundheitsfördernden Konzeptes
  • Blutdruckeinstellung, Senkung der Blutfette, Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern
  • Verminderung und Beseitigung von assoziierten Symptomen (z.B. therapierefraktären Angina pectoris-Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Schmerzen)
  • Verbesserung der Lungenfunktion
  • Rekompensation einer Herzinsuffizienz
  • Verbesserung der neuromuskulären Funktion
  • Erlernen einer adäquaten körperlichen Belastung (Ausdauertraining)
  • Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit
  • Psychische Stabilisierung und Bewältigung mit Verminderung von Ängsten und Depression, Verbesserung des Selbstwertgefühls
  • Verhinderung bzw. Verzögerung der Progression der zugrundeliegenden Herzer­krankung (Prognoseverbesserung)
  • Erhöhung der Lebensqualität
  • Berufliche Wiedereingliederung

4.5. Notfallmanagement

Im medizinischen Notfall kann eine professionelle Intensivüberwachung gewährleistet werden. Bei notwendigen Verlegungen besteht eine langjährige Verbindung zu den umliegenden Kliniken in Murnau, Weilheim, Tutzing, Starnberg, Penzberg und München. Für psychiatrische Notfälle die zuständige Bezirksklinik in Agatharied bzw. nach individuellen Absprachen mit den Patienten (z.B. Psychiatrie Garmisch-Partenkirchen). Ein Hubschrauberlandeplatz ist vorhanden.

5. Therapeutisches Konzept - Psychosomatik

5.1. Therapiekonzept

Das Therapiekonzept für akut-stationäre und geplant-elektive Patienten basiert auf der eingehenden kardiologisch-internistischen Untersuchung, um eine organische Ursache der psychischen Symptomatik auszuschließen. Grundlage des psychotherapeutischen Konzeptes ist die Gesprächstherapie in psychotherapeutischen Einzelgesprächen (50 Min./3x pro Woche, ggf. unter Einbeziehung des Partners) und Gruppentherapien. Die Psychotherapie wird von ärztlichen bzw. psychologischen Psychotherapeuten, Ärzten und Psychologen mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie durchgeführt. Die Behandlung findet tiefenpsychologisch fundiert oder als Verhaltenstherapie statt. Bedarfsweise erfolgt eine konsiliarische Begutachtung und/oder Mitbehandlung durch einen Neurologen/Psychiater sowie eine eingehende Untersuchung und Therapieplanerstellung der muskuloskelettalen Begleitbeschwerden durch einen Facharzt für Physikalische Medizin.

Da es sich bei der psychosomatischen Therapie um eine prozesshafte Umstimmungstherapie handelt, ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt von vier bis sechs Wochen medizinisch notwendig.

Die psychosomatische Behandlung besteht zudem aus dem Anwenden und Erlernen von Körperwahrnehmungs- und Entspannungstechniken:

  • Atemtherapie
  • Autogenes Training
  • Entspannungstraining
  • Yoga
  • Meditation
  • Qi Gong
  • Tai Chi

Die Therapien werden sowohl einzeln als auch in der Gruppe angeboten.

Spezifische psychosomatische ressourcenorientierte Therapie:

  • Psychotherapeutische Einzelgespräche (50 Min./3x pro Woche – im Einzelfall häufiger) auch mit Einbeziehung der Lebenspartner
  • Psychotherapeutische Gruppe
  • Kunsttherapeutische Gruppen- und Einzeltherapie:
    • Töpfern
    • Malen
    • Musiktherapien
    • Stimmerfahrung
    • Biographische Schreibwerkstatt
    • Fotografie

Zur Behandlung der bei Erschöpfungssyndrom häufig auftretenden muskuloskelettalen Beschwerden, einschließlich Fibromyalgie-Syndrom, wird eine umfassende physikalisch medizinische Therapie angeboten:

  • Krankengymnastik
  • Manuelle Therapie
  • Wirbelsäulentherapie
  • Ultraschalltherapie
  • Taping
  • Reflexzonenmassage
  • Colonmassage
  • Bindegewebsmassage
  • Bewegungsbad
  • Teilmassage mit Wärmebehandlung
  • Craniosacrale Therapie

Sowohl zur Beeinflussung depressiver Stimmungslagen wie zur Wiedererarbeitung der körperlichen Leistungsfähigkeit erfolgt ein strukturiertes sportphysiologisch überwachtes Bewegungsprogramm mit:

  • Ergometertraining
  • Terraintraining (Nordic Walking, Radfahren)
  • Gymnastik in 3 Leistungsgruppen
  • Ausdauertraining
  • Muskelaufbautraining

Zur Unterstützung der Selbstkompetenz durch Entwöhnung von digitalen Medien gilt im gesamten Gelände ein Handyverbot (außer im Patientenzimmer).

5.2. Schädigung von Körperfunktion und –strukturen

Psychosomatische Erkrankungen bzw. Störungen führen zu vielfältigen Symptomen und Einschränkungen, wobei Schädigungen der Körperfunktionen und -strukturen (einschließlich psychischer Funktionen) unter anderem in folgenden Bereichen zu berücksichtigen sind:

  • Dimensionen der Persönlichkeit (zum Beispiel mangelnde psychische Stabilität, gestörtes Vertrauen)
  • Emotionale Funktionen (zum Beispiel Störung der affektiven Kontrolle, depressive Verstimmung)
  • Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs (zum Beispiel mangelnde Impulskontrolle)
  • Funktionen der Selbstwahrnehmung (zum Beispiel Störung des Körperbildes, mangelnde Selbstakzeptanz)
  • Höhere kognitive Leistungen (zum Beispiel Störungen des Einsichtsvermögens; Störung des Zeitmanagements)
  • Denkfunktionen (zum Beispiel Zwangsgedanken und Aufmerksamkeitsfunktionen, Konzentrationsstörungen)
  • Körperfunktionen (zum Beispiel als Somatisierungsstörung oder als primär somatische Störung)
  • Schlaffunktionen (zum Beispiel gestörter Schlafrhythmus)
  • Psychomotorische Funktionen

5.3. Beeinträchtigung von Aktivitäten und Teilhabe

Als Folge einer psychosomatischen Erkrankung bzw. Störung (einschließlich psychischer Funktionen) kommt es zu verschiedenen Beeinträchtigungen von Aktivität und Teilhabe:

  • Alltägliches Verhalten (zum Beispiel Familie, Beruf, Freizeit)
  • Psychische Belastbarkeit (zum Beispiel Schwierigkeiten im Umgang mit Anforderungen des Alltags)
  • Interpersonelle Beziehungen und Interaktionen (zum Beispiel Störungen bei der Aufnahme und Aufrechterhaltung von Beziehungen)
  • Problemlösefähigkeit und Entscheidungsfindung
  • Umstellung (zum Beispiel auf neue Berufssituation) und Anpassungsfähigkeit
  • Krankheitsbewältigung
  • Physische Unabhängigkeit
  • Psychische Unabhängigkeit
  • Soziale Integration/Reintegration
  • Wirtschaftliche Eigenständigkeit

5.4. Behandlungsziel

Ziel der Therapie ist die Fokussierung zugrundeliegender Konfliktfelder unter Analyse der Persönlichkeitsanteile, die am Konflikt beteiligt sind, sowie die auf dieser Erkenntnis basierende Erarbeitung von Bewältigungsstrategien, so dass die Symptomatik beseitigt oder zumindest deutlich gelindert ist. Je nach Verlauf werden zusammen mit dem Patienten die weiteren ambulanten Maßnahmen vorbereitet (Psychotherapie, Körpertherapie).

5.5. Notfallmanagement

Bei psychischen Krisen erfolgt eine Behandlung durch den betreuenden Arzt oder Psychotherapeuten. Bei Krisen, die eine Verlegung erfordern (z.B. Suizidalkrisen), erfolgt entsprechend der sektionalen Vorgaben, die Verlegung in die zuständige Psychiatrie, in diesem Fall Klinikum Agatharied bzw. nach Absprache mit dem Patienten in die vorbehandelnde oder bevorzugte Klinik.